Eine Veranstaltung wie das Dorffest in Etzenricht mit einem so großen Anteil an Freiluftflächen ist natürlich in hohem Maß von sonnigem und stabilem Wetter abhängig. Und diese tragende Voraussetzung war zumindest am Pfingstsonntag nicht gegeben.
Denn pünktlich zum Startschuss der Fete zog das erste Gewitter mit Regen und teils Hagelschauer über die Ortschaft und ein Blick auf das Wetterradar des Nachmittags ließ zudem nichts Gutes erwarten. „Sicher haben sich einige Leute, die einen Besuch eingeplant haben nach Blitz und Donner noch dagegen entschieden“, sagte eine freiwillige Mitarbeiterin.
Rund 160 Personen aus der Vereinsgemeinschaft kümmerten sich um einen reibungslosen Ablauf. “Für diese schlechten Bedingungen können wir mit dem Besuch und der vorherrschenden tollen Feierlaune unserer Gäste hoch zufrieden sein”, war die Einschätzung des veranstaltenden Teams von der Fest ARGE Etzenricht e. V.
Und es war tatsächlich beeindruckend, wie flexibel die Etzenrichter und auswärtigen Gäste am Nachmittag des Pfingstsonntag mit dem Wetterwechsel umgingen. „Wir sind schon viermal umgezogen, ins Bierzelt und zurück ins Freie“, berichtete eine Radschinerin. Die „Harten“ hielten auch bei den Regenschauern unter den großen Sonnenschirmen im Biergarten auf dem zentralen Festplatz aus.
Im Umkehrschluss waren die Regenduschen immer wieder für ein überfülltes Zelt verantwortlich. Dort sorgte die Etzenrichter Blaskapelle in großer Besetzung und dirigiert von Michael Erfurt mit bayerischen und böhmischen Weisen für bestmögliche Festlaune.
Facettenreich war auch diese vierte Auflage des Dorffests, was das vielseitige kulinarische Angebot an den Stationen und Ständen betraf. Ständiger Andrang war am Siedlerbackofen zu beobachten, wo SG-Chef Uwe Bergler sich als Pizzabäcker-Profi betätigte.
Der Duft von gegrilltem Fisch markierte den Zugweg zum Biergarten, Vereinsvorsitzender Fritz Kick hatte ein großes Team im Einsatz, am Ende gab es die beliebten leckeren Spezialitäten zu Sonderpreisen. Aber auch die Grillmeister bei der Abteilung Steak und Bratwurst leisteten solide Arbeit. Schnitzel, Pommes, Käse und Brezen, die allseits beliebten Fisch- und Lachssemmeln und eine breite Palette Kuchen und Torten rundeten die Speisekarte am zentralen Standort ab.
Besondere Südtiroler Schmankerln servierte die Serviecrew auf dem Rathausvorplatz. Zu original Südtiroler Krapfen, Speck, Käse, Vinschgauer gab es Algunder Weine und Bier aus dem Brauhaus Forst. Mit dem Süßigkeiten-Kiosk, Schminken und der Riesenhüpfburg am Albert-Weidner-Haus kamen die Kinder auf ihre Kosten.
Startschuss mit dem Gottesdienst
Eine adäquate, sehr besinnliche Einleitung schuf am Samstagnachmittag, der gut besuchte und von der evangelischen Pfarrerin Heidi Landgraf zusammen mit ihrem katholischen Kollegen Berthold Heller und Pastoralreferentin Andrea Zeller gestalteter ökumenische Gottesdienst im Zelt. Landgraf hatte ihre Ansprache unter den Titel „Alle sprechen eine Sprache, wenn ein Mensch den anderen liebt“ gestellt, alle Passagen befassten sich mit Varianten der Sprache und fokussierten sich auf Pfingsten als Geburtsfest der Kirche.
Vier Mädchen aus der Kirchengemeinde trugen mit Fürbitten zur Gestaltung bei. Für einen festlichen Hintergrund leistete der Posaunenchor, auch mit großem Team und dirigiert von Fritz Landgraf, seinen Beitrag.
Ein nahtloser Übergang
Die Bläser leiteten gekonnt mit weltlichen Klängen zu der Popmusik der Formation „Freistaat Live“ über. Ob Pop, Rock, Schlager, die Musiker sind inzwischen eine Stammbesetzung für Events in der Ortschaft und brachten ihr gemischtes Publikum auf die Bänke und Tische, steigerten mit dem gezielten Bierzeltrepertoire zunehmend die Feierlaune und das Mitmachen mit Tanz und Begeisterung.
